Die Mitglieder des Jugendparlaments Jena 17/18

Jugendparlament Jena

Das Jugendparlament (JuPa) vertritt die Meinungen der Jugendlichen der Stadt Jena. Eure Interessen und Wünsche werden in monatlichen Sitzungen diskutiert und ausgearbeitet.

Das JuPa arbeitet öffentlich und nach demokratischen Grundsätzen. Unsere Ziele sind eine jugendfreundlichere Stadt, eine starke Stimme der Jugendlichen in Jena und die Durchsetzung eurer Belange in der Politik. Auf diesen Seiten möchten wir nicht nur unsere Arbeit vorstellen, sondern auch die Funktionsweise des Jugendparlamentes erklären, zu unseren Sitzungen einladen und Kontakte vermitteln. 

Aktuelles

25.05.2021

Aktuelle Lage in Jena

Nachdem der erste Mai in Jena ruhig verlief, startete der Folgetag etwas turbulenter. Nachts gegen 03:00 Uhr wurde laut Landespolizeiinspektion bekannt, dass unbekannte Personen im Bereich der Innenstadt randaliert hatten. Bei Untersuchungen am Tatort stellte sich heraus, dass Fensterscheiben der Deutschen Bank und der Commerzbank im Jenaer Zentrum beschädigt, sowie die Wände und Fenster mit Farbe beschmiert worden waren.  Aufgrund mehrerer Vorkommnisse in den letzten Monaten innerhalb der Jenaer Innenstadt und vor allem aufgrund des lokalpolitischen Umgangs damit, sehen wir uns in der Pflicht, zu reagieren. Statt eine sachliche Debatte zu fördern, stachen die Reaktionen, besonders konservativer Stadtpolitiker*innen, durch ihr Festhalten an der Ideologie der reinen Symptombekämpfung, heraus. Sicherheitsdezernent Benjamin Koppe (CDU) sprach beispielsweise von "grenzenloser Verachtung" und davon, dass das Maß "übervoll" sei. Er forderte das "Innenministerium und Landeskriminalamt als auch den Verfassungsschutz" dazu auf, "die jüngsten Vorfälle in Jena mit höchster Priorität" zu behandeln. (M6) Entsetzen wegen der deutschen Beteiligung an Kriegen und Waffenexporten gab es nicht. Genauso wenig ist ein solches Handeln und Argumentieren bei Gewalttaten aus Burschenschaftsnähe, wie dem Bewusstlosprügeln eines 21-Jährigen durch ein neonazi-nahes Mitglied der Verbindung "Normannia" aufzufinden. Vielmehr stellt sich die CDU schützend vor Burschenschaften, da diese ein "aus der Mitte unserer Gesellschaft" stammender, "wichtiger Teil unseres vielfältigen Stadt" seien. (M2) Damit bedient sie nicht nur die längst wiederlegte Hufeisentheorie, sonder lässt ungeachtet dass viele Jenaer Burschenschaften Werte wie Sexismus, Klassismus und immer wieder auch Rechtsextremismus fördern. Werte, die ein klares Gegenteil zu dem "Jenaer Stadtprogramm gegen Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus, Antisemitismus und Intoleranz" (M8) darstellen. Auch die mehrfachen rassistischen Angriffe aus nahegelegenen Städten sorgten nicht für die nötigen politischen Debatten. Genannt seien hier nur der brutale Angriff von 20 Neonazis auf einen Apoldaer Pfarrer am 15. November letzten Jahres (M4) sowie der jüngste rassistische Übergriff in einer Erfurter Straßenbahn (M3). In Anbetracht dieser Vorfälle scheint die Prioritätensetzung zwischen menschlicher Gesundheit und Sachbeschädigung eher fragwürdig und voreilig. Sind kaputte Fensterscheiben und Graffiti tatsächlich das größte Problem Jenas? Was motiviert Bürger*innen dieser Stadt zu derartigen Aktionen? Die Beweggründe hinter den Aktionen sind im Internet leicht zu recherchieren. Auf "de.indymedia.org" ist das aktuelle Bekenner*innenschreiben nachzulesen. In diesem wird Kritik an der systematischen Ausgrenzung der Kurd*innen in der Türkei geübt, welche dort laut Statement "ihrer Kultur beraubt, inhaftiert und ermordet" werden. Der Bezug des türkischen Faschismus zu Deutschland und Jena wird durch die "Profitgier und inhumane Politik des Westens" hergestellt. Die Banken waren die Zielobjekte aufgrund ihres Investierens "in Krieg, Hunger und Vertreibung auf der ganzen Welt." Es wird in der Sache selbst also eine klare Kritik an menschenverachtenden Handlungen geübt und sich für ein offenes Miteinander eingesetzt. Werte, für die wir als Demokrat*innen stehen sollten. Diese Inhalte sind jedoch nicht mit der Sprache der Texte zu vermischen, welche wir ablehnen. Die weiteren Schreiben richteten sich gegen die sozioökonomische "Aufwertung" der Jenaer Innenstadt gegenüber anderen Stadtteilen. Diese Attraktivitätssteigerung geht zugunsten derer, die es sich leisten können. Andere soziale Gruppen werden durch die hohen Preise vertrieben. (M9) Die Aktionen richteten sich laut Teilnehmenden generell gegen die neoliberale Stadtpolitik, von der nur wenige - meist ökonomisch Starke - profitieren. Auch diese Problematik benötigt dringend mehr Aufmerksamkeit.  Doch weshalb verschaffen sich die Beteiligten durch Randale und Vandalismus in der Innenstadt Gehör? Weil alles andere nicht half? Möglicherweise sahen sie keinen anderen Ausweg, sich bemerkbar zu machen? Gut möglich, finden wir. Doch um es genau zu wissen, hätte den Menschen zugehört werden müssen. Ein nun von einigen Stellen geforderter Diskurs (M11) kommt äußerst spät, ist aber dennoch dringend nötig.Wir wissen dass es schwer ist, auf solche polarisierenden Aktionen mit einem demokratischen, inhaltlichen Diskurs zu antworten. Wir hoffen dennoch, dass Politiker*innen genau dafür die Courage zeigen. Denn das ist ihre Aufgabe. Um eben diesen Diskurs zu führen, ist es dringend notwendig, das eigene Handeln und die eigenen Entscheidungen zu reflektieren. Bei den nun Aufschreienden ist davon allerdings sehr wenig zu sehen. Immer wieder haben Menschen versucht sich zu äußern. Genug Bürger*innen und Gruppen Jenas haben Statements und politische Forderungen zu verschiedenen - und auch den oben genannten - politischen Themen veröffentlicht. Auf ihre Wünsche, Vorschläge und Forderungen scheint jedoch immer wieder nicht eingegangen worden zu sein oder sie wurden nicht ausreichend umgesetzt. Anstatt also, wie Bastian Stein (CDU), auf die kaputten Scheiben vom 13.03.2021 mit der Aussage "Die Täter haben ganz offensichtlich keine Ahnung." (M5) zu reagieren und diesen somit ihr Wissen, ihre Sorgen sowie ihre Probleme abzusprechen, ist es notwendig, das eigentliche Problem bei der Wurzel anzugehen. Auch die Reaktion der FDP, welche auf eine inhaltliche Auseinandersetztung der Grünen Jugend mit der Thematik als Antwort äußert, dass die Grünen in Jena durch ihre Jugendorganisation ein "gewaltiges Problem mit ihrer politischen Stellung zu Gewaltlosigkeit und zum Rechtsstaat" (M12) hätte, sehen wir sehr kritisch. Wir empfinden den Versuch der Grünen Jugend einen offenen Diskurs über die Ursachen der verschiedenen Ereignisse zu beginnen weder als Gefahr für den Rechtstaat, noch als gewaltsam, sondern als dringend notwendig um Problemen in unserer Stadt nachhaltig zu begegnen und vorzubeugen. Mit welcher Entschiedenheit und Kompromisslosigkeit die Meinungen und Forderungen dieser Jugendlichen abgetan werden ist in unseren Augen ein weiteres Beispiel der Diskursverschlossenheit, die viele Bürger*innen, insbesondere auch junge Menschen, zunehmend kritisieren. Natürlich ist konstruktive Kritikund Austausch verschiedener Meinungen wichtig für Demokratie und ein Zusammenleben auf Augenhöhe. Die bisher geübte Kritik an der Pressemitteilung, aber auch an den vermehrten Vorkommnissen in der Stadt, war allerdings weder sonderlich konstruktiv noch ausreichend differenziert. Viel mehr wirkte sie auf uns belehrend, abwertend und von oben herab sprechend, was sicherlich nicht zur Lösung des Problems beitragen wird, sondern es eher verschärft. Anstatt also das Symptom – die Randale – lediglich zu verurteilen und, wie die CDU es tut, mehr Überwachung durch Videokameras zu fordern (M7), sollte damit begonnen werden die Krankheit – also die Ursachen wie Gentrifizierung, eine neoliberal geprägte Stadtpolitik und Diskursverschlossenheit – zu bekämpfen. Es ist an der Zeit, auf berechtigte Sorgen vieler Bürger*innen und Gruppen zu hören. Besonders jener, die leicht überhört werden. Es ist an der Zeit, demokratische, menschenfreundliche, soziale, klimagerechte, antifaschistische und antirassistische Bewegungen zu stärken. Wir fordern, dass mehr Geld in die Bekämpfung von Rechtsextremismus gesteckt wird. Wir fordern die Unterstützung von Institutionen, welche unser Weltbild erweitern. Wir fordern, dass Kunst und Kultur, sowie Bildungs- und Freizeitangebote gefördert werden, welche unerlässlich für ein offenes Weltverständnis sind. Wir fordern mehr dezentrale Anlaufstellen und sozialen Wohnraum für Geflüchtete und andere Menschen. Gerade in diesen Zeiten. Und wir fordern ein stärkeres Mitspracherecht aller bei politischen Entscheidungen, besonders für Minderheiten und Unterrepräsentierte. Lassen Sie uns weg kommen von der durchaus wichtigen Debatte über Vandalismus, hin zu einer gesellschaftlichen, inhaltlichen Diskussion über soziale Misstände. Lassen sie uns die Probleme an der Wurzel packen. M1https://rechercheportaljenashk.noblogs.org/post/2021/04/05/jenaer-polizei-fahndet-nach-normannia-burschenschafter/ M2https://www.cdu-jena.de/aktuelles/2019/toleranzverstaendnis-der-spd-opfer-zu-taetern-machen M3https://taz.de/Angriff-auf-Syrer-in-Strassenbahn/!5762709/https://www.sueddeutsche.de/politik/rassismus-thueringen-erfurt-strassenbahn-1.5277929 M4https://rechercheportaljenashk.noblogs.org/post/2020/11/18/volkstrauertag-apolda-bekannte-neonazis-und-rechtsrocker-attackieren-couragierten-pfarrer/https://www.zeit.de/news/2020-11/16/staatsschutz-ermittelt-nach-angriff-auf-pfarrer-in-apolda M5https://www.coolis.de/2021/03/14/cdu-jena-breite-ablehnung-zu-krawallen-notwendig/ M6https://www.otz.de/regionen/jena/vandalismus-in-jenaer-innenstadt-bekennerschreiben-wird-geprueft-belohnung-ausgesetzt-id232188585.html M7https://www.cdu-jena.de/aktuelles/2021/mairandale-und-videoueberwachung M8https://www.kokont-jena.de/jenaer-stadtprogramm/ M9"Verdrängung in Jena: Wer sich die Miete nicht leisten kann, muss gehen"https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/ost-thueringen/jena/hohe-mieten-verdraengen-menschen-aus-stadt-100.html M11https://www.cdu-jena.de/aktuelles/2021/gruene-jugend M12https://www.otz.de/regionen/jena/jena-gruene-jugend-ist-ueber-vandalismus-reaktion-empoert-id232236141.html » mehr


22.04.2021

Kinder- und JugendKonferenzen (KiJuKo) am 6. Mai 2021

Wenn ihr euch bewegt, bewegt sich etwas! Am Donnerstag dem 6. Mai 2021 ist es endlich wieder soweit, komm vorbei und entwickle deine Ideen für deinen Stadtteil mit uns! Entscheide selbst zu welcher KiJuKo du gehst. Hier siehst du einige wichtige Jugendthemen, welche viele Jugendliche in Jena beschäftigen: Mobilität (Rad, Nahverkehr) Freizeit (Gaming, Spiel, Sport) Treffpunkte (Freiraum, öffentliche Plätze) Umwelt (Klimawandel, Müll, Nachhaltigkeit) Mitbestimmung (Was stört dich im Stadtteil, allgemein) Vielleicht beschäftigen dich diese Themen oder du hast selber andere Ideen die dir wichtig sind! Gemeinsam können wir überlegen, wie sich die Ideen umsetzten lassen! Wie kann ich dabei sein? Wenn du Lust hast vorbeizukommen, dann kannst du im Jugendzentrum deines Vertrauens oder bei deinen Schulsozialarbeiter*innen dir eine Anmeldung inkl. Schulbefreiungsantrag holen, welche dann deine Eltern ausfüllen und im jeweiligen Kinder- und Jugendzentrum oder an deiner Schule abgeben können. Alternativ gibt es hier das Anmeldeformular zum ausdrucken. Die Veranstaltung findet digital statt! Mehr Informationen dazu, gibt es auf dieser Website. » mehr


21.04.2021

Vorlage im Jugendhilfeausschuss

Die aktuelle Covid-19 Pandemie stellt Jenaer Bürger*Innen sowie unsere kommunalpolitischen Instanzen vor neue Herausforderungen und beeinflusst das alltägliche Miteinander im wirtschaftlichen, kulturellen sowie sozialen Sinne sehr deutlich. Dementsprechend fallen bzw. fielen ebenso Veränderungen und Herausforderungen für die Jugendlichen dieserStadt an. Die einschneidenden Schutzmaßnahmen brachten viele Jugendliche aus ihrem täglichen Rhythmus und führten zu dem bei einigen für ein erhöhtes Stressniveau. Die Hygieneverordnungen beinhalteten starke Einschränkungen der sozialen Kontakte und sorgten bei vielen Jugendlichen für einen fehlenden Austausch innerhalb des jeweiligen Freundeskreises, welcher oftmals als erste Anlaufstelle zur Bewältigung persönlicher Probleme genutzt wird. Zudem fehlte nicht ausschließlich der Kontakt innerhalb des Freundeskreises, sondern auch der Kontakt zu Lehrer*innen und Klassenkamerad*innen, denn auch der schulische Alltag hat durch den Corona-Lockdown einschneidende Maßnahmen erfahren. Es fehlte an nötiger zusätzliche Unterstützung und Motivation die Lehrer*Innen, welche im Anwesenheitsunterricht viel intensiver stattfindet. Aber auch der rege Austausch mit Klassenkamerad*innen, welcher ebenso zur Problembewältigung und Motivation im schulischen Umfeld beiträgt, litt unter den Bestimmungen. Die Schutzmaßnahmen der Stadt Jena waren bzw. sind notwendig und entscheidend für eine möglichst geringe Zahl Infizierter, haben aber dennoch neue Herausforderungen und Probleme mit sich gebracht, welche es nun, auch gerade durch junge Menschen, zu bewältigen gilt. Wenn durch die, durchaus als berechtigt empfundenen Schutzmaßnahmen, den Alltag in dargestellter negativer Weise beeinflussen, kann es durchaus zu psychischen Problemen bei jungen Menschen führen. Es ist deshalb umso wichtiger die momentane Situation und Stimmung der Jenaer Jugend zu ermitteln und für das weitere Vorgehen auf kommunalpolitischer Ebene zu berücksichtigen und einzubinden. Das Jugendparlament Jena hat aufgrund der dargelegten Situation in den vergangenen Wochen eine Umfrage erarbeitet, welche ein solches Stimmungsbild der Jugendlichen in Jena abbilden soll. Die genannte Umfrage bezieht sich sowohl auf den Schulalltag, als auch die Freizeitgestaltung der Jugendlichen, dies sowohl mit Einbezug der momentanen Corona-Pandemie, als auch im allgemeinen Sinne und hatte die Ermittlung des momentanen Ist-Zustandes sowie eine Erfassung der aktuellen Bedürfnisse der Jugendlichen der Stadt Jena zum Ziel. Die Umfrage wurde mit dem Umfrage-Tool Edkimo erstellt und umfasst 19 Fragen bezüglich der bereits genannten Themenfelder. Die Anzahl der Beteiligten liegt bei 390, bei einer Onlinepräsenz der Umfrage von 11 Tagen. Die Umfrage erfolgte anonym und umfasst hauptsächlich Single Choice (Einfachnennung), Multiple Choice (Mehrfachnennung) und offene Fragen (Freifelder), sowie 4er-Skalen mit den Antwortmöglichkeiten „trifft zu/triffteher zu/trifft eher nicht zu/trifft nicht zu. Die Alterspanne der Beteiligten lag hauptsächlich zwischen 13-20 Jahren (85%). Bezüglich des Wohnorts, welcher in Stadtvierteln anzugeben bzw. unter „Sonstiges“ genauer benannt werden konnte, zeigt sich eine annähernd gleichmäßige Verteilung der Teilnehmer*innen auf alle Stadtviertel, bis auf die Ortsteile Winzerla (10%) und Lobeda (9%), welche in der Umfrage im Vergleich zu den anderen Ortsteilen unterrepräsentiert sind. Die stärkste Beteiligung gab es in den Stadtteilen Jena-West/Zentrum (27%) sowie Jena-Nord (24%). Die genannten Ergebnissen sind in Relation zu setzen mit der Dauer der Online-Präsenz und der daraus folgenden knappen Zeit für deren Öffentlichkeitsarbeit.Die Online-Umfrage hat verdeutlicht, dass sich die Teilnehmer*innen an ihrer jeweiligen Schule wohl fühlen (88%) und dies obwohl sich 33% schulisch häufig überfordert fühlen. Dies zeugt von einer guten Umgangsweise und Atmosphäre an den Jenaer Schulen trotz des angesprochenen hohen Anforderungsniveaus. Allerdings fällt auf, dass viele Jenaer Schüler*innen sich scheinbar nicht ausreichend über das Thema Drogen (45%) und Sexualität (40%) beraten oder aufgeklärt fühlen. Hierzu hat das Jugendparlament Jena bereits zur Jugendförderplanung 2019/20 einen erhöhten Bedarf zur Prävention und Suchtberatung signalisiert. Unter der Überschrift „Drogenaufklärung ist wichtiger als die nächste Mathenote!“ wurde dies auch Jugendhilfeausschuss thematisiert (siehe 18/2056-BV, Anlage 3). Ebenso ist auffällig, dass rund 35% der Jugendlichen Treffpunkte in Jena vermissen. Der Bedarf an Sportmöglichkeiten/Institutionen (32%) in Jena ist sehr hoch sowie die Nachfrage internationaler Angebote (18%) (Schüleraustausch, Europäischer Freiwilligendienst,…) bzw. eine Beratung diesbezüglich. Ebenso deutlich ist die Anzahl der Kinder- und Jugendlichen, die sich mehr Unterstützung und Beratung bei persönlichen Problemen und Krisensituationen (4%) wünschen. Vor allem in diesem Bereich ist es wichtig, die Jugendlichen abzuholen und zu unterstützen und sie gerade jetzt während der momentanen Herausforderungen nicht zu vergessen. Die meisten Beteiligten geben als Hauptaufenthaltsorte in ihrer Freizeit das Paradies (17%) , das Stadtzentrum (18%) und ihren eigenen Stadtteil (23%) an. Es fehlt es in Jena, laut Umfrage, an Treffpunkten für Jugendliche zur ungestörten freien Entfaltung, als Möglichkeit der Begegnung und der Nutzung als Veranstaltungsstätte, außerdem besteht der Wunsch nach zusätzlichen Sportanlagen (Basketball, Skatepark, Schwimmbäder,…) sowie einem ausgebauteren und preiswerteren Nahverkehr. Die Jugendlichen schätzen das Paradies, die Jugendclubs, wie beispielsweise das Kassaoder das Café Wagner aber, auch die Jenaer Jugendszene an sich, welche Gruppierungen wie bspw. JgR oder Gremien wie das Jugendparlament beinhaltet.Die Stimmung während des Corona-Lockdowns war eine überwiegend positive, wobei 36% behaupten, Ihnen gehe bzw. ginge es während des Lockdowns eher schlecht bis sehr schlecht. Allerdings ist diese Zahl nicht zu unterschätzen und verdeutlicht, dass es auch hier Bedarf an Regeneration gibt. 55% der Teilnehmenden monieren eine unzureichende Angebotsvielfalt an Freizeitaktivitäten während des Lockdowns. 33% geben an, dass Ihnen während der Zeit ein Ansprechpartner fehlte, um über persönliche Probleme reden zu können bzw. als Hilfe zur Problembewältigung. Ein oft genanntes Feedback zur Krisenpolitik Jenas ist eine schulische Überforderung bzw. zu hohe Erwartung der Schulen und eine ungünstige Planung und Konzeption des Schulalltags während der Corona-Zeit. Allerdings gibt ein Großteil der Befragten an, im Bezug auf die Schutzmaßnahmen mit der Krisenpolitik Jenas während des Lockdowns zufrieden zu sein. Es sei rechtzeitig gehandelt worden, was sich nun in der geringen Infektionsrate und dem schnellen Start zurück in den Alltag zeige. Die Teilnehmer*innen hattendie Möglichkeit das Krisenmanagement der Stadt Jena in Schulnoten zu bewerten. Die Stadt Jena erreichte eine 2- oder eine 3+, je nachdem wie man eine Durchschnittsnote von 2,5 interpretieren möchte. Allerdings fällt auf, dass viele Jugendliche der Stadt sich während der Corona-Krise nicht als solche wahrgenommen fühlten. Die Regelungen und Maßnahmen beschränkten sich auf Schüler*innen, wobei die Bedürfnisse außerhalb der Schule scheinbar nicht beachtet wurden. Dies ist äußerst problematisch und zeigt nun umso mehr, dass es diesbezüglich einiges nachzuholen gilt. Es ist wichtig, den Kontakt zwischen Jugendlichen und deren Ansprechpartner*innen sowohl in der Schule, als auch außerhalb, so gut und schnell es geht wieder herzustellen und ebenso Anlaufstellen wie bspw. Jugendzentren zu öffnen, um dort den fehlenden Austausch und eventuell auch die fehlende Beratung und Motivation wieder zu ermöglichen. Die Umfrage verdeutlicht, dass in Jena einige Möglichkeiten für Jugendliche als Ort des Austauschs und der freien Entfaltung vorhanden sind, es aber dennoch großen Bedarf an einem Ausbau der momentan vorhanden Möglichkeiten gibt. Es besteht der Wunsch nach besserer bzw. intensiverer Beratungen, sowohl außerschulisch, als auch im schulischen Kontext. Auch der Bedarf an neuen Sportanlagen sowie zusätzlicher Treffpunkte, welche es Jugendlichen ermöglichen sich frei und individuell, außerhalb des schulischen Kontextes und der Elternhäuser, ausleben zu können, wird deutlich artikuliert. » mehr

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Beschriftete Zettel mit Aufgaben des Jugendparlamentes liegen auf einem Tisch
© Jugendparlament Jena

Sitzungskalender

Die Sitzungen des Jugendparlamentes finden einmal im Monat statt. Die Sitzungen sind in der Regel öffentlich. Jeder Interessierte kann als Zuschauer den Sitzungen beiwohnen. » mehr

Gruppenbild der Mitglieder des Jugendparlaments Jena
© Jugendparlament Jena

Mitglieder

Das Jugendparlament hat mittlerweile sehr viele Abgeordnete und kann daher auch tiefgründig über politische Sachverhalte debattieren. Dabei ist der Großteil der Jenaer Schülerschaft durch ihre Vertreter repräsentiert. Allerdings gibt es immer noch einige wenige Schulen, die wir bisher nicht erreichen konnten. » mehr